Städtepartnerschaft Eitorf e. V. feiert drei Jubiläen auf einmal

An diesen erlebnisreichen Tag werden wir auch in 25 Jahren noch denken: Zu feiern waren 875 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung Eitorfs, sowie 45 Jahre Eitorfer Städtepartnerschaft mit Bouchain sowie 25 Jahre mit Bouchains Partnerstadt Halesworth in England. Delegationen aus beiden Städten feierten im Leonardo gemeinsam mit uns.

„Man wird nicht als Europäer geboren, man entwickelt sich dazu“ zitierte Bürgermeister Dr. Storch einen der geistigen Väter der Europäischen Union, Robert Schumann. Es sei unsere Aufgabe, den europäischen  Gedanken mit Leben zu erfüllen. Bouchains Beigeordneter Jaques Montanari erinnerte an die Gründungszeit der Partnerschaft wie er in seiner Kindheit deutsch sprechende Leute in seiner Heimatstadt wahrgenommen habe, die von Frieden und Brüderlichkeit sprachen. Der Bürgermeister von Halesworth, Urenkel eines deutschen Einwanderers,  der herausgefunden hat, daß Eitorf nur 79 Jahre älter ist als seine Heimatstadt betonte: „Wir sind Europäer, egal was mit dem Brexit passiert“. Unter lebhaftem Beifall erinnerte der Präsident unseres Partnervereins in Bouchain, Christophe Gobrecht“  daran wie seinerzeit „der Funke sofort übersprang“ und die Städtepartnerschaft sich eben nicht nur auf einen Austausch von Mandatsträgern beschränkte und rief in den Saal „Ohne Ihre Verbundenheit, ohne Ihre Teilnahme an den Veranstaltungen hätte dieses Abenteuer nicht anhalten können und wir wären heute alle nicht hier.“ Dr. Dean Price vom englischen Partnerschaftsverein spendierte einen silbernen Wanderpokal im Gedenken an Achim Korte sowie Frank und Marianne Hassel. Noch nie sei die Städtepartnerschaft so wichtig gewesen wie jetzt.

Es folgten die kulinarischen und optischen Genüsse! Und auch hier dominierte der europäische Gedanke. Etwa mit einem French Cancan der Tänzerinnen von Mary Kolak. Und mit irischen Tänzen bei denen sich auch mancher jugendliche Besucher wünschte, wenigstens die Finger so synchron und rhythmisch- schnell bewegen zu können wie die Tänzerinnen ihre Beine und Füße! Dann konnten Engelbert Krips und Esther Kollak, die in den drei Sprachen durch das Programm führten, einen musikalisch- kulturellen Höhepunkt ansagen: Professor Guido Schiefen, Weltklasse- Virtuose aus Eitorf auf dem Violoncello und Geiger Tassilo Probst, Preisträger bei „Jugend musiziert“ begeisterten unter anderem mit Bach und Paganini- Variationen. Und die Stadtsoldaten ließen die Repräsentanten der Partnerstädte eine Ehrenformation abnehmen und präsentierten Mariechentanz und Stippeföttche.

Auf Vermittlung unseres Mitglieds Heinz Messow stellte uns die Eitorfer Künstlerin Monika Arns-Müller ein symbolträchtiges Gemälde mit dem Titel „Gelebte Städtepartnerschaft“ zur Verfügung. Darin vermischen sich farbenfrohe Elemente aus den drei Orten zu einer harmonischen Einheit.  Das Bild, das derzeit im Schaufenster des Möbelgeschäfts Schug an der Asbacher Straße ausgestellt wird, soll versteigert werden und der Erlös die Arbeit der Städtepartnerschaft unterstützen. Noch bis zum 30. September können Gebote abgegeben werden. Es ist sicher ein besonderer Schmuck für Büro- oder Praxisräume oder für Ihr Wohnzimmer!

Bereits seit dem frühen Morgen waren wir mit unseren Gästen unterwegs zum traditionellen Überraschungsausflug. Auf dem Petersberg zeigte uns eine kompetente Führerin nicht nur mittelalterliche Klostermauern und die barocke Kirche sondern ließ uns am Gästehaus der Bundesrepublik, nach dem Krieg Sitz der Alliierten Hohen Kommission,  auch die Gründungsgeschichte der jungen Bundesrepublik erleben. Mittags erkundeten wir im Freilichtmuseum Lindlar die Lebensumstände der Menschen in der angeblich guten alten Zeit.

So konnten wir mit einem erlebnisreichen Tag der schönen Geschichte unserer Freundschaften ein lebendiges Kapitel hinzufügen. Freunde wohnen bei Freunden. Auch diesmal wohnten die Gäste bei Eitorfer Familien. So sind im Laufe der Jahre viele echte Freundschaften über die Grenzen hinweg entstanden. Beim Abschied am Sonntag versprachen wir uns ein Wiedersehen beim Weihnachtsmarkt in Bouchain, den wir wieder mit Kölsch und Siegtaler Würstchen bereichern.